Die Welt der Commons

Muster des gemeinsamen Handelns

Die Anthropologie der Wälder

Über die Bedeutung von Erinnerung und Identität in rumänischen Gemeinschaftswäldern

Monica Vasile

In den Vrâncea-Bergen der rumänischen Ostkarpaten wurden seit dem 16. Jahrhundert in Dutzenden von Dörfern als »obștile« (sing.: »obștea«) bekannte gemeinschaftliche Institutionen gepflegt.1 Ursprünglich bedeutet dieses aus dem Slawischen stammende Wort »Zusammengehörigkeit«. Es unterstreicht den partizipatorischen Kern der Tradition der »obștea«. Sie ist so tief in den Bewohnern der Ortschaften von Vrâncea verwurzelt, dass die Menschen den Wald nicht einfach als Ressource betrachten, sondern als machtvolle Quelle von kollektiver Identität, sozialer Praxis und Stolz (wobei fast mythologische Töne mitschwingen). Die Wirksamkeit der »obștea« als traditionelle Institution wurde jedoch durch die 50 Jahre währende sozialistische Herrschaft (1948-1989), das Aufkommen effizienterer Technologien für Holzeinschlag und Holzernte sowie den Druck moderner Märkte stark beeinträchtigt.

The Institution der »obștea« wurde weder zu einem bestimmten Zeitpunkt noch als Vertragswerk gegründet. Legenden besagen, Stefan der Große (Stefan III. cel Mare, 1433-1505) habe die Gründer von sieben Dörfern für ihre militärischen Verdienste mit dem Gemeinschaftseigentum in den Vrâncea-Bergen beschenkt. Einige Dörfer der Region besaßen diese Berge seitdem ununterbrochen über viele Generationen (mit Ausnahme der 50 Jahre Staatseigentum während des Kommunistischen Regimes). Das ist in Rumänien einmalig und auch in Europa selten. Ursprünglich besaß die gesamte Region das ganze Gebiet gemeinsam, als »devălmășie«2 (Stahl 1958). Die erste Aufteilung unter den Dörfern erfolgte 1755, gefolgt von fünf weiteren Aufteilungen, deren letzte im Jahr 1840 stattfand. Repräsentanten jedes Dorfes (»mandatari«) einigten sich auf die Verteilung nach hitzigen Diskussionen über den Weidebedarf jeder Ortschaft und die jeweiligen finanziellen Beiträge zu den Angelegenheiten, die auf regionaler Ebene zu klären waren.3 Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Zugang der Dörfler zu ihrem Wald zunehmend eingeschränkt, da die Nutzungstechnologien sich immer weiter verbesserten und Holz mehr und mehr zu einer wertvollen Ware wurde, die mit Geld und sozialem Status verknüpft war. Einflussreiche ausländische Forstwirtschaftsunternehmen, insbesondere aus Italien und Österreich, trafen in dieser Zeit mit den lokalen Eliten Abkommen zur Pacht und Nutzung großer Waldflächen. In mehreren Dörfern nutzten die alten Eliten die Einkommen zum Besten ihrer Gemeinden. Sie ließen damit Schulen, Stadthallen und öffentliche Bäder bauen. In anderen Dörfern, so erinnern sich die Bewohner, waren die Menschen aber auch von den Eliten enttäuscht, da diese ihre Nutzungsrechte für einen Apfel und ein Ei verkauft hatten. Die ausländischen Unternehmen stellten ihre Aktivitäten in Vrâncea mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs ein und hinterließen große entwaldete Gebiete.

Im Jahr 1910 verabschiedete der rumänische Staat sein erstes Forstwirtschaftgesetz und erkannte darin die »obștile« rechtlich an. Das Gesetz verlangte von den Dörflern, dass sie sich einen Zuteilungsschein für Nutzholz ausstellen lassen, über Transportgenehmigungen für das Holz zu verfügen und sich eine formale Verwaltungsstruktur zu geben. Diese Regeln wurde von den Betroffenen zumeist als unnötige Formalitäten angesehen und nicht streng befolgt. Stattdessen behielten die gewohnten Normen ihre Kraft und regulierten den Holzeinschlag.

Die »obștile« hätten sich allmählich von einer sozial gut eingebetteten Institution in eine moderne Organisationform wandeln können, wenn nicht 1948 die Kommunistische Partei an die Macht gelangt wäre und sich der Staat den gesamten gemeinschaftlichen Forstbesitz angeeignet hätte. In den 1950er Jahren gab es in Vrâncea zahlreiche ernsthafte Auseinandersetzungen zwischen Dörflern, die der Antikommunistischen Widerstandsbewegung angehörten und den kommunistischen Behörden. Mehrere Leute kamen um, andere wurden verhaftet. Diese Situation und die Abwanderung gebildeter Leute aus den ländlichen Gebieten führten schließlich zum Verschwinden der lokalen Eliten. Auch viele »obștea«-Traditionen gingen damit verloren oder traten in den Hintergrund.

Die Erfahrungen der Menschen während dieser Zeit waren von Dorf zu Dorf und selbst innerhalb einzelner Ortschaften sehr verschieden. Einige Leute arbeiteten als Lohnarbeiter in staatlichen Strukturen. Andere stahlen mit stillschweigender Billigung der lokalen Behörden Holz von ihrem früheren Gemeinschaftseigentum. Neben dem geregelten Holzhandel entwickelte sich ein Schwarzmarkt. Schmiergelder an Parteifunktionäre machten es möglich. Meine Studien zur Forstnutzung während dieser Zeit ergab, dass Begriffe wie »Haben« und »Besitzen« nicht mehr besonders wichtig waren. Viel wichtiger waren Zugang und Nutzung, die auf verschiedensten Wegen möglich wurden: legal oder illegal und normalerweise unter Einbeziehung von Funktionären und Korruption.

Sofort nach dem Zusammenbruch des Kommunismus eröffnete die Rückgabepolitik die Möglichkeit, die Eigentumsverhältnisse neu zu ordnen (Hann 1998). Doch die konkreten Regeln und die jeweilige Politik brachten eine Menge rechtlicher Unklarheiten mit sich (Verdery 1999). Gemeinschaftliche Eigentumsrechte traten erst im Jahr 2000 wieder in Kraft.

Bis dahin florierten lokale Geschäfte der Holzgewinnung und des Holzraubbaus, die aber nichts zur Entwicklung der lokalen Wirtschaft beitrugen. Sie wurden auf dem Schwarzmarkt abgewickelt und boten nicht mehr als Niedriglohnjobs. Dennoch spielten sie eine einflussreiche Rolle in der Entwicklung der obștea-Institutionen, da viele Geschäftsinhaber in einem flagrantem Interessenkonflikt auch als Entscheidungsträger fungierten. So hielt dieselbe Person ein öffentliches Amt inne (z.B. Förster, Bürgermeister, »obștea«-Vorsitzender) und besaß zugleich private Firmen zum Holzabbau. Das Gemeinwohl stand im Wettbewerb mit privaten Interessen, wobei letztere meistens obsiegten. Heute gibt es in Vrâncea neunundzwanzig »obștea«-Institutionen, die zusammen rund 65.000 Hektar Wald verwalten.4 Jedes Dorf besitzt zwischen 1.500 und 14.000 Hektar für Dörfer mit 800 bis 5.000 Einwohnern. Der Rückgabeprozess sah vor, dass die Institutionen dem traditionellen Organisationsmodell folgen sollten und dass jede »obștea« das Recht hat, mit Zustimmung des Dorfrates ihre Statuten und Normen zu verändern, um sie den lokalen Bedingungen anzupassen.

Männer und Frauen haben die gleichen Eigentumsrechte, obwohl Männer öfter an den Versammlungen teilnehmen und mehr Forstarbeit leisten. Die grundlegenden Prinzipien der Forstverwaltung in den Vrâncea-Bergen waren (und sind bis heute) Unteilbarkeit, Unveräußerlichkeit und Gleichteiligkeit. Ein fundamentales Merkmal ist die gleichberechtigte Beteiligung aller, wobei die Rechte des Einzelnen nicht messbar sind, so wenig wie der oder dem Einzelnen eine präzise abgegrenzte Fläche gehört. Der einzige Anspruch besteht in dem »Recht, ein Mitglied zu sein«. Diese Mitgliedschaft beinhaltet das Recht, im Dorfrat abzustimmen und eine jährliche Zuteilung an Holz zu erhalten, die aufgrund der Entscheidungen des Dorfrats über die individuellen Anteile veränderlich ist. Ein Exekutivkomitee unter der Leitung eines Präsidenten verwaltet gemeinsam mit dem Dorfrat den jeweiligen Gemeinschaftswald. Die Dörfler wählen das Komitee sowie den Präsidenten in geheimer, demokratischer Wahl. Das Komitee übernimmt alle Verwaltungsaufgaben, einschließlich der Organisation der Sitzungen des Dorfrats, der Auktionen für den Verkauf des geschlagenen Holzes sowie der Verteilung der jährlichen Anteile an die Commoner. Die Rahmenbedingungen sind im Prinzip ausgezeichnet, aber in der Realität gibt es immer wieder Probleme mit der geringen Beteiligung an Sitzungen, Befürchtungen, ob Stimmen ehrlich ausgezählt werden, Interessenskonflikte verschiedener Art sowie eine begrenzte Auswahl an geeigneten Ratsmitgliedern. In einer Umfrage, die ich 2005 und 2006 durchgeführt habe, gingen 67,6 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner davon aus, dass das Exekutivkomitee der »obștea« korrupt sei. Diese Probleme resultierten häufig in scharfen Konflikten, Querelen, Petitionen, Denunziationen und langwierigen Gerichtsverfahren. Die meisten Commoner erwarten, dass gemeinsames Handeln vom Staat geregelt, koordiniert und durchgesetzt wird, was aber nicht geschieht. Durchschnittlich 20 Prozent des von den »obștile« verwalteten Holzes werden heute in den privaten Haushalten verbraucht. Der Rest, üblicherweise ein Verkaufserlös, fließt in die Verbesserung der lokalen Infrastruktur. Die Dorfbewohner erhalten als Anteil ein bis drei Kubikmeter Feuerholz pro Jahr und Familie und dieselbe Menge Bauholz mit dem Recht, es lokal, aber nicht außerhalb der Grenzen der »obștea«, zu verkaufen. Die geschätzten Anteile des Holzes für einen zweiköpfigen Haushalt lagen 2006 in den untersuchten Dörfern bei etwa 80 Euro pro Jahr bzw. bei 5 Prozent des durchschnittlichen Jahreseinkommens von 1.500 Euro.

Der Entstehungsmythos der »obștile« legitimiert dieses eigentumsrechtliche Arrangement bis heute. Diese »Es war einmal … «-Geschichte ist in Erinnerung geblieben und wird häufig weitererzählt, wobei der Wald als »Erbe von Stefan dem Großen« gilt. Daraus geht eine Art emotionales Kapital hervor, auf das die Dörfler der Vrâncea-Berge zurückgreifen, um ihre kollektive Identität und Geschichte zu behaupten. Die symbolische und emotionale Dimension des Eigentums, so wie es in den »obștile« verwaltet wird, wird so gefestigt. Die meisten Anwohnerinnen und Anwohner können sich nicht vorstellen, ihren Wald aufzuteilen, da dies »die alten Gebräuche« verletzen würde. Einige sehen das Nutzungsrecht für die Berge als eine Kompensation für die »vrânceni«, wie die Leute dort genannt werden, die keinen Zugang zum fruchtbaren Ackerland der Ebenen haben. Gemeinsames Eigentum wird als ein einfaches historisches Faktum betrachtet – als eine Gegebenheit. Und obwohl Qualität und Größe der Wälder sich von einem Dorf zum anderen unterscheiden, scheint an ihrem Ursprung nichts zweifelhaft zu sein: »Es ist, wie Stefan es uns gegeben hat!«

Dies Ursprungsgeschichte der »obștile« gibt ihnen einen tieferen Sinn und erzeugt eine emotionale Verbundenheit, die in den überlieferten Geschichten lebhaft zum Ausdruck kommen. Gefühle, Wahrnehmung und Sinn spielen in der Beteiligung und in der Verwaltung der »obștile« eine große Rolle – und diese Gefühle verändern sich über die Zeit und in Abhängigkeit von den Umständen. Erinnerungen, die gelebt und weitererzählt werden, verstärken die emotionale Bindung der Menschen zu den Commons.

Die Beziehung der Dörfler zu ihrem Wald ist komplizierter als die uns geläufige Bindung der Bauern an den Boden, denn ihr Besitz ist im Wesentlichen eine nicht klar umrissene materielle Ressource sowie eine geteilte Erfahrung: das Nutzungsrecht in den Commons. Dennoch sagten 42,2 Prozent der Befragten, dass sie sich »sehr« als Besitzer des Commons fühlen. Weitere 32,2 Prozent betrachteten sich »in einem gewissen Grade« als Besitzer und nur 24,1 Prozent sahen sich »überhaupt nicht« als Besitzer. Ältere Dörfler scheinen eine innigere Beziehung zu ihren Gemeinschaftswäldern zu haben als die Jüngeren, jedenfalls unterstützen sie die derzeitige Organisation in größerem Maße.

Die Commoners äußerten sich widersprüchlich über den Wald als Eigentum und beschrieben die Bedeutung von Eigentum in zwei unterschiedlichen Dimensionen: Eigentum als ein emotionales Symbol für Erbe und Identität sowie Eigentum als materielle und nutzbare Ressource. Sie bedienen sich sowohl der Rede vom »gemeinsamen Stolz«, historischen Boden zu nutzen und zu verwalten und dabei auf überlieferte Praktiken und Traditionen zurückzugreifen, als auch der Rede von der »Entbehrung«, wenn sich etwa lokale oder nationale Eliten in illegitimer Weise aneignen, was die Wälder produzieren. Gefühle von Entbehrung und Ungerechtigkeit kommen auch auf, wenn es um die Führungsstruktur einer »obștea« geht und die jeweilige Gruppe als eine Gruppe »korrupter Opportunisten« wahrgenommen wird. Commoners finden, dass eine »obștea«, wenn sie nur als Organisationskomitee begriffen wird, nichts oder wenig für die Gemeinschaft bringt (89 Prozent der Befragten in meiner Umfrage).

In der postkommunistischen Ära gab es wieder mehr Stolz und Erinnerung an die »obștile« vor dieser Zeit. Doch auch heute gibt es Auseinandersetzungen über korrupte Praktiken, Konflikte um die gerechte Verteilung des Holzes und der Einnahmen oder um schlechtes Management. Eine Ursache liegt darin, dass der rechtliche Rahmen von Commons unklar oder in vielen Einzelfragen zu unbestimmt ist. Ein anderes Problem besteht darin, dass es vor Ort kaum Möglichkeiten gibt, Konflikte mit geringem Kostenaufwand zu lösen. Sowohl lokale Regelungen, als auch staatliche Gesetze scheinen nicht zu greifen, wenn die Korruption überhandnimmt oder Konflikte eskalieren. Unklare Verhältnisse führen schnell zu einer »Vorherrschaft kurzfristiger Entscheidungen« (»Adhocracy«), die es egozentrischen Opportunisten erlaubt, die Gemeingüter zu plündern.

Trotz all dieser Herausforderungen gibt es in den Dörfern der Vrâncrae bemerkenswert viel Unterstützung für die »obștile« als Institutionen, die kollektive Identität und Sinn stiften. Schließlich geht es in der Verwaltung des Waldes keineswegs nur um Berechnung, Leistung, materielle Werte und Gewinn. Es geht auch um emotionale Bindungen und symbolische Bedeutungen, wie sie sich in der kollektiven Erinnerung, in Tradition und Identität spiegeln. Diese emotionalen Dimensionen verbinden die Leute mit Prozessen rund um den gemeinsamen Wald – und das selbst dann, wenn externe Kräfte wie Staat, Markt und lokale Behörden in eine andere Richtung arbeiten.

Literatur

Hann, Ch. (1998): »Introduction: The Embeddedness of Property«, in: C.M. Hann, (Hg.): Property Relations: Renewing the Anthropological Tradition, Cambridge, Cambridge University Press.

Stahl, H. H. (1958): Contribuții la studiul satelor devălmașe românești [Contributions in Studying Romanian Joint Property Villages], Bukarest, Editura Academiei Române.

–– (1980): Traditional Romanian Village Communities, Cambridge, Cambridge University Press.

Vasile, M. (2006): »Obştea today in the Vrâncea Mountains, Romania. Self Governing Institutions of Forest Commons«, in: Sociologie Românească, 4(3), S. 111-130.

–– (2008): »Nature Conservation, Conflict and Discourses around Forest Management: Communities and Protected Areas from Meridional Carpathians«, in: Sociologie Românească, 6 (3-4), S. 87-100.

Vasile, M., und L. Măntescu (2009): »Property reforms in rural Romania and community-based forests«, in: Sociologie Românească, 7(2), S. 95-113.

Verdery, K. (1999): »Fuzzy property: rights, power, and identity in Transylvania’s decollectivization«, in: M. Burawoy und K. Verdery. (Hg.): Uncertain transitions: ethnographies of change in the postsocialist world, Blue Ridge Summit, Rowman & Littlefield Publishers, S. 53-81.

Monika Vasile ist zur Zeit Gaststipendiatin am Integrativen Forschungsinstitut zu Transformationen von Mensch-Umwelt-Systemen (IRI THESys) an der Humboldt-Universität in Berlin, wo sie auf dem Gebiet der Umweltanthropologie und der Ökonomie forscht. Davor war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle (Saale).

1 | Wald-Commons finden sich in den gesamten Karpaten in verschiedensten Formen. Gegenwärtig besitzen 911 registrierte Forstgemeinschaften in Rumänien 14 Prozent der gesamten bewaldeten Fläche des Landes, alles andere ist Staats- oder Privateigentum. Einige Gemeinschaften besitzen große Flächen mit einem hochwertigen Baumbestand; andere besitzen eher kleine und junge Wälder. Auch die Verteilung der Nutzungsrechte unterscheidet sich von Ort zu Ort, wobei die meisten Commons auf einer ungleichen Ausgangsverteilung und familiärer Zugehörigkeit beruhen, während nur wenige (so wie jene, die in diesem Kapitel beschrieben werden) auf gleichem Recht und Wohnsitz basieren. Auch Einkommensanteile an der Holzernte können auf verschiedenste Arten verteilt werden. Einige Vereinigungen investieren sie in die kommunale Versorgung (etwa die Reparatur öffentlicher Gebäude), während andere Dividenden an die Mitglieder ausbezahlen. Für Einzelheiten siehe: Vasile 2006 und 2008, Vasile und Măntescu 2009. Eine historische Perspektive bietet Stahl 1958 (in Rumänisch) und 1980 (in Englisch).

2 | Das Wort bezeichnet eine mittelalterliche Weise der gemeinsamen Landnutzung und bedeutet so viel wie Verstrickung (Anm. der Übers.).

3 | Der Historiker H.H. Stahl (1958) notiert, dass jedes Dorf neben Weideflächen auch Geld abgeben musste, da ein mächtiger Bojar das Territorium für sich reklamierte. Der Streit wurde mit dem »großen Prozess von Vrâncea« beigelegt. Darüber hinaus musste die gesamte Region einen Tribut an den Moldawischen Staat entrichten; hierzu hatten die Ortschaften unterschiedliche Beiträge zu leisten. Beide Zahlungen waren eine Grundlage zur Berechnung der schlussendlichen Waldzuteilungen.

4 |  Die Autorin unternahm von 2004 bis 2006 umfassende Feldforschung in zehn Dörfern der Region und war in den Jahren 2007, 2008 und 2012 mehrfach zu Kurzbesuchen in den Dörfern unterwegs.